Höhepunkt vor Weihnachten

Das Vermarktungsjahr 2022 neigt sich so langsam dem Ende zu. Die traditionelle Weihnachtskalbinnen­versteigerung des Kovieh, welche stets den Höhepunkt darstellt, darf aber nicht fehlen. Heuer fand sie am Nikolaustag, dem 6. Dezember, in der Viehvermarktungsanlage in Bozen Süd statt.

Lesedauer: 3
Produktion Markt

Die Versteigerung startete gegen 9.30 Uhr mit den üblichen Schlacht- und Mastkühen. Die Preise waren in dieser Kategorie im Vergleich zum vergangenen Jahr noch besser. Der Durchschnittspreis lag bei 1,74 Euro je Kilogramm Lebendgeweicht zzgl. MwSt., d. h., er war um mehr als 40 Cent höher als bei der Weihnachtskalbinnenversteigerung 2021. Aufgetrieben wurden an die 523 Rinder, 176 Kleintiere und vier Pferde.
Kovieh-Obmann Michael Treyer begrüßte alle Anwesenden und dankte den Mitarbeitern für ihre geleistete Arbeit: „Ohne sie wäre so ein reibungsloser Ablauf bei so einer großen Versteigerung nicht möglich.“ Der Landtagsabgeordnete Franz Locher richtete Grußworte an die Besucher der Veranstaltung. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Elmar Gatterer aus Pfalzen mit seiner Ziehharmonika.

Fast 50 Kalbinnen versteigert
Das Hauptaugenmerk der Veranstaltung lag auf den 48 Weihnachtskalbinnen. Kalbinnen sind weibliche Rinder, die noch nicht gekalbt haben. Die Fleischqualität der Kalbinnen ist mit der von Ochsen vergleichbar und überzeugt Gourmets und Kenner mit feinstem Fleischgenuss. Kalbinnen wachsen generell langsamer als männliche Rinder, wodurch das Fleisch besonders zart ist und sich das Fett im Muskel aufbauen kann. Dadurch entsteht eine schöne Marmorierung im Fleisch, die einen erheblichen Einfluss auf die Zubereitung und den Geschmack hat. Die Kalbinnen werden von einigen Landwirten speziell für diese Spezialversteigerung gezüchtet und müssen einige Kriterien erfüllen, um als Weihnachtskalbinnen verkauft werden zu können. Die Kalbinnen dürfen nicht älter als 36 Monate sein, müssen gut ausgemästet sein sowie einen sauberen und gepflegten Allgemeinzustand aufweisen. Für Qualitätsochsen gelten dieselben Kriterien wie auch für die Qualitätstiere. Letztere dürfen jedoch nicht älter als 30 Monate sein. In die Kategorie der Qualitätstiere fielen neben den Kalbinnen außerdem vier Ochsen, neun Stiere und drei Milchkälber.
Der stärkste Einkäufer des Tages war Giancarlo Demicheli von der Firma Inalca S.p.a., er ersteigerte insgesamt 139 Rinder. Die höchste Anzahl an Qualitätstieren ersteigerte die Firma Weger Italy GmbH aus Sand in Taufers mit 15 Stück.
Kovieh-Geschäftsführer Martin Tröger überreichte ihnen als Dank und Anerkennung einen Geschenkkorb mit Produktender Bergmilch Mila Südtirol. „Diese zwei Kunden sind Garanten für einen stabilen Markt, sie sind nämlich das ganze Jahr über bei allen Versteigerungen anwesend“, betonte Tröger.
Die Käufer mit dem höchsten Preis in den jeweiligen Kategorien erhielten eine Magnum-Flasche Wein von der Kellerei Kurtatsch. Alle Kunden haben vom Kovieh zusätzlich zum Nikolaustag ein kleines Weihnachtsgeschenk erhalten. Der Schwerpunkt der heurigen Versteigerung wurde mehr auf die Vermarktung von Jungtieren gelegt. Auch in den nächsten Jahren soll dies bei der Weihnachtskalbinnenversteigerung beibehalten werden, um sie einmal mehr als Spezialversteigerung zu deklarieren.

Am Nikolaustag gab es in Bozen fast 50 Weihnachtskalbinnen zu kaufen.

Weitere Artikel zu diesem Thema