Der Mesnerstadl in Mölten wird im Rahmen des Projekts SUSMAT nachhaltig saniert.

Neue Wege für Südtirol

Die Plattform Land setzt weiterhin auf nachhaltige Dorfentwicklung. Das wurde bei der Mitgliederversammlung vergangene Woche deutlich. Berichtet hat die Plattform Land dabei auch über Fortschritte und neue Projekte.

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Wirtschaft

Seit ihrer Gründung im Jahr 2017 arbeitet die Plattform erfolgreich mit über 20 Gemeinden zusammen, um Leerstände sinnvoll zu nutzen und ländliche Gebiete zu revitalisieren. Mit der Einführung einer landesweiten, digitalisierten Leerstandserhebung in Kooperation mit dem Südtiroler Gemeindenverband und ausgewählten Pilotgemeinden setzt die Plattform Land Initiativen um, die das Potenzial haben, ländliche Regionen nachhaltig zu gestalten und zu stärken. Andreas Schatzer, Präsident der Plattform Land, berichtete: „Unsere Vision ist es, ländliche Räume attraktiv und lebendig zu erhalten. Durch intelligente Nutzung des raren Kulturgrundes können wir unsere Ziele erreichen, Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig die Flächen zu schützen.“ Die 16 Mitgliedsorganisationen der Plattform, bestehend aus Vertretern der Wirtschaft, des sozialen Sektors und der Politik, unterstützen diese Vision durch vielfältige Projekte und Initiativen. Bei der Sitzung wurde Landesrat Luis Walcher neu in den Vereinsausschuss gewählt, er ersetzt Arnold Schuler.

Traditionelle Bauweise bewahren
Ein Schlüsselprojekt der Plattform war „SHELTER“, das sich der nachhaltigen Nutzung und Sanierung historischer Gebäude widmet. Das Projekt zielte darauf ab, die traditionelle Bauweise zu bewahren und gleichzeitig moderne Nutzungsmöglichkeiten zu integrieren, um so die regionale Entwicklung zu fördern. Das Projekt gipfelte in der Ausarbeitung eines Förderleitfadens für Südtirol, in dem die Förderungen für Sanierungen auf Landes- und Staatsebene aufgezeigt und erklärt werden. Ein Ziel der Plattform Land ist es, vor allem leer stehende Gebäude und Immobilien zu sanieren und somit wieder attraktiv und nutzbar zu gestalten, um Zersiedelung und Abwanderung entgegenzuwirken. Derzeit läuft dank Förderung der Stiftung Südtiroler Sparkasse die dritte Auflage der Plattform Land Sanierungsberatung. Zudem hat die Plattform Land in diesem Jahr das EU-Projekt SUSMAT gestartet, das sich auf nachhaltige Materialien und Methoden im Bauwesen konzentriert. Die Ergebnisse sollen helfen, ökologische Sanierungen durchzuführen und bestehende Gebäude effizienter zu nutzen. In diesem Zuge wird ab Ende Mai eine Reihe von Online-Weiterbildungen angeboten. Diese sind speziell für Fachleute aus Architektur, Handwerk und Bauindustrie konzipiert und decken wichtige Themen wie nachhaltige Materialien, Lebenszyklusanalysen und interdisziplinäre Zusammenarbeit ab.
Die Jahrestagung der Plattform Land findet am 30. Mai in Tisens statt. Unter dem Motto „Chancen für die Wirtschaft im ländlichen Raum“ werden Strategien diskutiert, die dem Arbeitskräftemangel entgegenwirken sowie zu einer verbesserten Work-Life-Balance und wirtschaftlichen Belebung im ländlichen Raum beitragen sollen.

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