Waldagenda 2030 liegt vor

Forstwirtschaftslandesrat Arnold Schuler hat gemeinsam mit Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern sowie mit ihren Vertretungen die Grundlage für die Zukunft des Südtiroler Waldes entwickelt: Die Waldagenda 2030 zeigt übergeordnete Ziele und Maßnahmen für die kommenden Jahre auf.

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Produktion Wirtschaft

Der Wald ist für Südtirol von mehrfacher Bedeutung: Rund die Hälfte der Landesfläche ist von Wald bedeckt, er ist Lebensraum für Tausende Pflanzenarten und einen Großteil der 14.700 in Südtirol nachgewiesenen Tierarten. Der Wald ist aber auch Rohstofflieferant, Wasserspeicher und Naherholungsgebiet. Außerdem hat er für über 23.000 Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer einen wirtschaftlichen Stellenwert.

Leitziele in Handlungsfeldern zusammengefasst
Die Waldagenda 2030 beinhaltet Maßnahmen, um den Wald für kommende Generationen zu bewahren und langfristig nachhaltig zu bewirtschaften. „Die Leitziele sind in sieben strategischen Handlungsfeldern zusammengefasst“, erklärt Landesrat Arnold Schuler. Die Bereiche sind die Unterstützung der forstlichen Betriebe, ein klimastabiler Wald für die Zukunft, die Förderung der biologischen Vielfalt, die Stärkung des Schutzwaldes, der Ausbau der Holznutzung, der Schutz von Wasser und Boden sowie der Dialog mit der Gesellschaft. Es braucht ein funktionierendes Ökosystem Wald, damit Südtirol das Klimaziel, nämlich Klimaneutralität innerhalb 2040, erreichen kann: Darüber ist sich die Politik einig. Jeder Hektar Wald bindet pro Jahr nämlich ganze elf Tonnen Kohlendioxid aus der Luft.
Südtirols Wald ist klein strukturiert: Von den 23.000 Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern besitzen nur 194 mehr als 100 Hektar. Gerade in den letzten Jahren, in denen Windwurf und Schneedruck, zuletzt der Borkenkäfer, Eingriffe im Wald nötig machen, brauchten Waldinhaber deshalb Unterstützung auf verschiedenen Ebenen. Jedes Jahr werden zwischen 700.000 und 800.000 Festmeter Holz aus den Wäldern entnommen. Außerdem sind 58 Prozent des Waldes in Südtirol als Schutzwald klassifiziert. Die Pflege des Schutzwaldes wird gefördert, ebenso die Bewirtschaftung, die Aufforstung und die Schutzmaßnahmen. Durch nachhaltige Jagdpläne wird das Rotwild auf einem dem Territorium angepassten Stand gehalten.

30 Prozent öffentlicher Bauten in Holzbauweise
Südtirols Wälder sind gut erschlossen, 50 Prozent der Wälder liegen maximal 100 Meter von einem befahrbaren Weg entfernt. „Wichtig ist es, künftig vermehrt lokale Kreisläufe zu schaffen, sodass einheimisches Holz von einheimischen Betrieben ver- und bearbeitet wird“, erklärt Schuler. Gefördert wird dies auch durch das Ziel, jährlich mindestens 30 Prozent der öffentlichen Bauten in Holz- oder Hybridbauweise zu realisieren. „Nur wenn sich die Bewirtschaftung des Waldes auch finanziell lohnt, ist der Aufwand für Waldeigentümer und Waldeigentümerinnen interessant“, ist Schuler überzeugt.
Der Landesrat will sich dafür auch in Zukunft einsetzen: „Unsere Priorität ist die nachhaltige und ressourcenschonende Entwicklung des Waldes: Für unseren Wald, für uns, unsere Betriebe und auch für unsere Enkelkinder.“

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