Die bäuerliche Fischzucht könnte einen neuen Aufschwung erleben.

Kleine Nische – großes Potenzial

Die bäuerliche Fischzucht steckt in Südtirol noch in den Kinderschuhen. Eine längst fällige Überarbeitung der gesetzlichen Bestimmungen soll diesem Sektor einen Aufschwung bescheren.

Lesedauer: 5
Produktion Wirtschaft

In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass in Südtirol bei Privaten großes Interesse für die Fischzucht besteht. Aufwendige Landesgenehmigungsverfahren haben aber bis heute neue Fischzuchtprojekte immer wieder behindert bzw. verzögert. Das wusste auch der Landtagsabgeordnete Sepp Noggler, der einen entsprechenden Antrag im Landtag einbrachte. In diesem forderte er die Landesregierung auf, mit gezielten Maßnahmen die private Fischzucht in Südtirol zu unterstützen. Im Juni wurde dieser Antrag gutgeheißen: „Das genehmigte vereinfachte und verkürzte Genehmigungsverfahren ist ein wichtiger Schritt hin zur Aufwertung und zur Unterstützung der privaten Fischzucht im Land“, freut sich Noggler.

Bisher großer bürokratischer Aufwand
Allein der Weg vom Antrag für ein Fischzuchtprojekt bis hin zum Beginn der Tätigkeit war in Südtirol bisher langwierig und beschwerlich. „Das Projekt musste sowohl ein Wasserrechtsverfahren positiv durchlaufen als auch durch eine Umweltverträglichkeitsprüfung positiv begutachtet werden. Dazu waren bisher übermäßig viele Schritte mit einem beträchtlichen Zeitaufwand erforderlich“, erklärt Sepp Noggler. Nun wird sich dies ändern. Neue Anträge müssen zwar weiterhin das Wasserrechts­verfahren durchlaufen, die Begutachtung durch eine Umweltverträglichkeitsprüfung entfällt jedoch, und damit gelangen Antragsteller bei positivem Abschluss des Verfahrens wesentlich schneller zur erforderlichen Genehmigung.

Voraussetzungen für erfolgreiche Fischzucht
Experten sagen, dass die bäuerliche Fischzucht viel Potenzial hat, zumal der Selbstversorgungsgrad in Südtirol in diesem Bereich nahezu null ist – trotz der entsprechenden Nachfrage nach einem solchen Nischenprodukt. Auch in der Landwirtschaft ist das Interesse nach einem solchen Nebenerwerb groß. Die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Fischzucht ist, wenig überraschend, eine angemessene Wasserqualität und -menge. Werden die Becken von einem Bach gespeist, so ist die Fischzucht tendenziell schwieriger. Denn Bäche sind im Gegensatz zu Quellen stärker vom Klima abhängig – man denke nur an die temporären Verunreinigungen in Folge von Gewittern und Schmelzwasser im Frühjahr. Quellen hingegen haben zumeist eine konstante Wasserqualität. In Südtirol eignen sich vor allem niederschlagsreiche und somit gewässerreiche Hanglagen für die extensive Fischzucht. Eine leichte Neigung des Bodens vereinfacht die Fischzucht, da der Wasserfluss auch ohne Pumpen gewährleistet ist.

Den ganzen Bericht finden Sie ab Freitag in der Ausgabe 12 des „Südtiroler Landwirt“ vom 23.Juni ab Seite 19, online auf „meinSBB“ oder in der „Südtiroler Landwirt“-App.

Weitere Artikel zu diesem Thema