Landwirtschaft setzt auf bedarfsgerechte Bewässerung und Wassersparen

Zum Weltwassertag am 22. März rückt die Landwirtschaft ihre nachhaltigen Bewässerungsstrategien in den Fokus. „Wasser ist eine kostbare Ressource, und unsere Bäuerinnen und Bauern setzen alles daran, es effizient und umweltschonend zu nutzen“, betont Daniel Gasser, Landesobmann des Südtiroler Bauernbundes.

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Produktion

Dank innovativer Technologien wie der Tropfbewässerung und sensorgestützten Bewässerungssystemen kann der Wasserverbrauch in Südtirols Landwirtschaft weiter gesenkt werden. „Bereits heute sind Wein- und die meisten Obstbauflächen mit wassersparender Tropfbewässerung ausgestattet“, erklärt Gasser. Ein vom Beratungsring für Obst- und Weinbau mitentwickeltes Messnetz, kombiniert mit App-gesteuerter Bewässerung, wird Landwirte künftig dabei unterstützen, Wasser punktgenau und bedarfsgerecht einzusetzen. Auch die Berglandwirtschaft soll von modernen Bewässerungssystemen profitieren. Dies ist das Ziel des Projekts „Wasserpilot“, das der Südtiroler Bauernbund gemeinsam mit dem Beratungsring für Berglandwirtschaft und weiteren Partnern im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie umsetzt. Für seine innovativen Ansätze wurde das Projekt kürzlich von der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer mit dem Arge Alp Preis ausgezeichnet. Ein weiterer Baustein für eine effiziente Wassernutzung ist die Ausarbeitung eines landesweiten Bewässerungsplans. Dieser soll neben hydrographische Daten zu Niederschlägen, Abflüssen und vorhandenen Speichern auch Informationen über landwirtschaftliche Flächen, bestehende Konzessionen und den Wasserbedarf enthalten. Die so entstehende Datengrundlage dient unter anderem als Entscheidungshilfe für die Optimierung der Bewässerungssysteme.

Obwohl die Landwirtschaft nach der Stromgewinnung der zweitgrößte Wassernutzer in Südtirol ist, entfallen lediglich 4 Prozent der jährlichen Niederschläge auf Bewässerung und Frostschutz. Dabei wird das Wasser nicht verbraucht, sondern bleibt im Kreislauf erhalten. Aufgrund des Klimawandels mit vermehrten Trockenphasen sind Investitionen in nachhaltige Bewässerungssysteme wichtiger denn je. „Dazu gehört auch der Bau von Speicherbecken zur Wasserrückhaltung“, sagt Bauernbund-Obmann Gasser. Während solche Speicher bislang hauptsächlich für die Beschneiung in Skigebieten genutzt wurden, sollte der Fokus künftig verstärkt auf die landwirtschaftliche Wasserversorgung und die Lebensmittelproduktion gelegt werden.

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