Österreich: Mehr Wildschäden im Wald
Während der vergangenen Jahrzehnte haben in Österreich der Wildeinfluss und die Wildschäden in den Wäldern zugenommen. Um diese Entwicklung einzudämmen, soll der staatliche Waldfonds einen Beitrag leisten.
Die aktuellen Ergebnisse der österreichischen Waldinventur (ÖWI) und des Wildeinfluss-Monitorings (WEM) wurden bei der jüngsten Boardsitzung des Forst & Jagd-Dialogs vorgestellt. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig erklärte: „Um hier eine Trendumkehr zu erreichen, bedarf es verstärkter gemeinsamer Anstrengungen aller Beteiligten.“ Zur Unterstützung der Forstwirte habe sein Ministerium den Waldfonds ins Leben gerufen. „Mit 350 Millionen Euro ist er das größte Unterstützungspaket für die heimischen Wälder, das es jemals gab. Damit ermöglichen wir Wiederbewaldungen in Schadgebieten wie auch Investitionen in klimafitte Wälder“, hob der Ressortchef hervor. Nach seinen Worten braucht Österreich mehr denn je klimafitte, zukunftsfähige Wälder. Es gelte, die Schutzwirkung des Waldes dauerhaft zu erhalten und an die sich ändernden klimatischen Verhältnisse anzupassen. „Diese Bemühungen müssen mit einem dem Lebensraum angepassten Wildstand einhergehen. Und da haben wir mindestens genauso großen Handlungsbedarf wie beim Umbau unserer Baumbestände in klimafitte Wälder“, hob Totschnig hervor.
Für Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner ist es wichtig, neben einer gründlichen, objektiven und regionalen Betrachtungsweise hinsichtlich der Anpassung der Schalenwildbestände auch den Faktor Lebensraum besonders im Fokus zu behalten. Allerdings sei die Lebensraumtragfähigkeit von vielen Faktoren abhängig. So versetze beispielsweise rücksichtsloses Verhalten in der Natur Wildtiere in Stress und erhöhe dadurch ihren Nahrungsbedarf, erklärt Sieghartsleitner. Durch die Wildbeunruhigung konzentrierten sich lokale Schalenwildbestände dann zeitweise auf empfindlichen Flächen.
AgE

Der Wilddruck nimmt auch in Österreichs Wäldern deutlich zu.