Produkte ins rechte Licht gerückt
Eine professionelle Beleuchtung der bäuerlichen Qualitätsprodukte im Hofladen steigert den Verkaufserfolg. Ins rechte Licht gerückt, regen die Produkte zum Kauf an und der Umsatz kann gesteigert werden.
Bäuerliche Qualitätsprodukte, die durch Handarbeit erzeugt wurden, sind die Hauptdarsteller auf der Bühne der Direktvermarktung. Hinter hochwertigen Produkten stecken Arbeit, Know-how und Fleiß – meist der ganzen Bauernfamilie. Auch in der Verpackung steckt viel Mühe, um die Produkte ansprechend zu präsentieren. All diese Anstrengungen, das Produkt hochwertig zu platzieren, sollen im Hofladen oder in der Produktecke nicht Halt machen. Dabei spielt besonders das richtige Lichtkonzept eine wichtige Rolle. Durch das richtige Licht werden Produkte in Szene gesetzt und die Kunden zum Zugreifen animiert.
Gewusst wie
Einen Hofladen besuchen Kundinnen und Kunden auch wegen des Kauferlebnisses. Richtig eingesetzt schafft Licht Orientierung, eine Wohlfühlatmosphäre und ein angenehmes Seherlebnis. Deshalb sollte das Licht weder zu hell noch zu dunkel sein. Außerdem dürfen weder die Beleuchtung selbst noch die Reflexe auf den Produkten, wie etwa Glanzreflexe beim Glas, die Kunden blenden. Hofläden sind meist hochwertig eingerichtet. Eine geringe Grundbeleuchtung bis etwa 500 Lux unterstützt diese Hochwertigkeit. Trotzdem ist es gut, wenn die Beleuchtung im Hofladen heller ist als das Tageslicht draußen, denn dadurch schafft man einen einladenden Eindruck. Von einer hellen, gleichmäßigen Beleuchtung sollte man absehen. Empfehlenswert sind unterschiedliche Helligkeitsniveaus und eine regalorientierte Beleuchtung. Bei der Planung der Beleuchtung sollte also unbedingt die Position der Regale und der Bedientheke mitbedacht werden. Strahler, Reflektoren, Akzentbeleuchtung und Spots lenken die Aufmerksamkeit auf die Produkte im Regal. Auch Bedientheken oder der Kassenbereich wirken einladender, wenn sie heller wirken als die Allgemeinbeleuchtung. Hat der Hofladen ein Schaufenster, so sollte dies auch bei Sonnenschein von außen heller wirken als das Tageslicht. Dadurch wird der Hofladen als offen wahrgenommen. Eine auf die Einrichtung abgestimmte Beleuchtung hilft außerdem, sowohl Strom zu sparen als auch die Anzahl an Leuchten und damit konkret Kosten zu mindern.
Die Produkte in Szene setzen
Das wichtigste in einem Hofladen oder einer Produktecke sind die Produkte. Daher sollten sie auch mittels der Beleuchtung hervorgehoben werden. Für die Regalbeleuchtung eignen sich Reflektoren an der Decke und an Wänden gut, denn sie richten das Licht indirekt tief in die Auslage der Produkte. Dabei ist eine helle Wandfarbe empfehlenswert. Generell gilt: Je dunkler Wände, Fußboden und Oberflächen der Einrichtung sind, desto mehr Licht ist notwendig. Die eingesetzte Lichtfarbe hängt vom Stil des Hofladens ab. Eine moderne Einrichtung verträgt kühles Licht, ein warmes Licht sorgt hingegen für traditionelle, gemütliche Stimmung. Den meisten Produkten kommen natürliche, warme Farbtöne zugute, die durch warmweißes Licht erzeugt werden. Kaltes Licht ist für Produkte wie weißen Käse oder Fisch geeignet. Bei der Wahl der Leuchtmittel ist eine gute Farbwiedergabe (Ra-Index über 80) wichtig, denn diese lässt die Produkte einfach und schnell erkennen. Besonders bei frischen Produkten wie Gemüse, Fleisch oder Backwaren sind Lichtfarben für das emotionale Kaufverhalten wichtig. Manche Leuchtmittel geben jedoch ein künstliches Licht ab. Entsprechende Farbfilter bei Reflektoren können dies vermeiden und das Kaufverhalten bei bestimmten Produkten unterstützen. So können gold- oder champagnerfarbene Reflektoren Hartkäse oder Backwaren schmeicheln. Reflektoren mit ausgewogenen Rotanteilen setzen Fleisch, Speck und Wurstwaren in Szene. Wichtig ist jedoch, dass Filter nur so stark sind, dass weiße Produktteile noch weiß bleiben.
Produktqualität wahren
Einige Lebensmittel wie etwa Fleisch, Käse oder Milchprodukte verändern sich durch die Einwirkung von Licht besonders leicht und können dadurch geschädigt werden. Um den negativen Einfluss des Lichtes auf die Produktqualität zu minimieren, empfehlen sich Lichtquellen mit geringer Infrarot- oder UV-Strahlung oder LEDs.
Auch der Außenbereich zählt
Natürlich verkauft Licht auch im Außenbereich eines Hofladens oder eines Hofgebäudes Produkte, indem es ein schönes Ambiente schafft. Gerade in dunkeln Jahreszeiten oder zu späteren Tageszeiten hat Licht die Aufgabe, die Kunden zu locken. Sie sollen sich willkommen fühlen. Zudem soll Licht im Außenbereich auch für Orientierung und für sichere Tritte sorgen. Hier ist es wichtig, einen Ausgleich zwischen zweckmäßigem und stimmungsvollen Licht zu schaffen. Treppen, Einfahrten und Hindernisse müssen natürlich ausreichend beleuchtet werden – am besten von oben und vorne. Gleichzeitig darf der Unterschied zwischen hell und dunkel nicht zu groß sein, denn dies verschlechtert die Sicht für das Auge. Am geeignetsten ist eine direkte Lichtabgabe nach unten wie etwa auf den Weg oder auf Flächen wie etwa Treppen oder Wände. Besonders Wandleuchten oder Leuchten, die Pflanzen anstrahlen, schaffen eine angenehme Atmosphäre. Natürlich muss es aber auch vertikale Beleuchtung geben, mit der sich beispielsweise andere Leute erkennen lassen. Wer also seine Produkte und das Image des Hofladens oder der Produktecke unterstreichen und den Verkauf fördern möchte, setzt auf ein optimales Beleuchtungskonzept. Dies hängt vom Stil des Hofladens, von den Räumlichkeiten und der Einrichtung ab. Viele Hofläden werden in bestehende Gebäude eingerichtet und müssen sich an die Raumstrukturen anpassen. Dies stellt jedoch auch eine Chance dar: Hohe oder niedrige Decken, schmale oder verwinkelte Räume können durch ein gutes Lichtkonzept optimal eingerichtet werden. Hier zahlt sich die Hilfe professioneller Lichtplaner bei der Planung aus.