Die Ehrung der Züchter der Kühe mit über 100.000 Kilogramm Lebensleistung war ein Höhepunkt der Versammlung des Braunviehzuchtverbandes. 

Gute Preise, weniger Tiere

Begeisterung für die Tierzucht und für das Braunvieh im Speziellen: Das war bei der Vollversammlung des Braunviehzuchtverbandes am Gründonnerstag, 17. April, in Nals zu spüren. Der Rückblick auf das ­vergangene Jahr fiel durchwegs positiv aus.

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Wirtschaft

Knapp 100 Mitglieder und Gäste nahmen an der Versammlung im Haus der Vereine teil. Obmann Jakob Huber und Geschäftsführer Peter Zischg blickten auf das abgelaufene Jahr zurück und stellten zunächst einige aktuelle Zahlen vor: Der Braunviehzuchtverband hatte zum Jahreswechsel 3.065 Mitglieder, die 15.695 Kontrollkühe hielten. Davon waren 733 Jerseykühe und 454 Original-Braunvieh-Kühe. 1.864 Stück Zuchtvieh wurden hauptsächlich über die Versteigerungen vermarktet.

Positives Jahr vor allem für Vermarktung
Positiv verlaufen ist das Jahr vor allem in der Vermarktung. Diese war das ganze Jahr über durch sehr hohe Preise geprägt, die Durchschnittspreise lagen bei 3.000 Euro, die Spitze bei über 4.000 Euro. Die Nachfrage übersteigert derzeit das Angebot. In der ganzen Viehvermarktung wurden Preise erzielt wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Positiv hervorzuheben war die Landesausstellung im März 2024, bei der sich der Verband über eine große Beteiligung von 165 Züchtern freuen konnte, die 260 Tiere der drei Rassen Braunvieh, Jersey und Original Braunvieh präsentierten. „Besonders erfreulich ist bei den verschiedenen Veranstaltungen das große Interesse der jungen Leute, und dort besonders auch der Mädchen und Frauen, die mit viel Begeisterung dabei sind“, stellte Obmann Huber fest. Landesweit sind die Jungzüchter in sechs Vereinen organisiert.

Erfolgreiches Superbrown-Programm
Über das Konsortium Superbrown wurden 225.095 Samendosen in 17 verschiedene Länder verkauft. „Die Südtiroler Züchter sind durch dieses Programm auch stärker in das Zuchtgeschehen eingebunden und motivierter“, betonte Geschäftsführer Zischg. Ein Pluspunkt der Braunvieh-, aber auch der Jerseyrasse sei nach wie vor die Milchqualität mit hohen Inhaltsstoffen, was auch wirtschaftlich gesehen ein wichtiger Aspekt sei. Geschätzt wird das Braunvieh auch für die Langlebigkeit und die hohe Lebensleistung – so gab es allein im Berichtsjahr 56 Braunviehkühe mit einer Lebensleistung von über 100.000 Kilogramm Milch.

Aufzucht braucht mehr ­Unterstützung
Ein Problem stellt der Rückgang der Viehbestände dar, und hier vor allem die Aufzucht, was für den Braunviehzuchtverband in gleich mehrerlei Hinsicht negative Auswirkungen hat. Die Almen werden nicht mehr bestockt, auf den Zuchtviehversteigerungen in Südtirol fehlt das Vieh und man ist auf Importe angewiesen, mit allen damit verbundenen Risiken. „Gerade die aktuelle Situation mit der Maul- und Klauenseuche zeigt diese Risiken mehr als deutlich auf“, unterstrich Huber. Deshalb wurde bei der Vollversammlung erneut die Forderung nach einer finanziellen Unterstützung der Aufzucht laut, in der Art wie sie die frühere Tiergesundheitsprämie ermöglicht hatte. Die Vollversammlung war für den Braunviehzuchtverband auch in diesem Jahr ein Anlass, um langjährige Funktionäre für ihren Einsatz (siehe unten) und besonders erfolgreiche Züchter für die Leistung ihrer Tiere auszuzeichnen.  

Geehrte Funktionäre

Silberne Ehrennadel für 20 Jahre Vereinsobmann: Roland Köllemann, Kaschon, St. Valentin a. d. Haide

Ehrenurkunde für ausgeschiedene Vereinsobmänner: Leo Joas, Stöffler, Vierschach/Innichen; Herbert -Weithaler, Patsch, Innernörderberg/Schlanders;
Karl Laimer, Oberwaalgut, Tschirland in Naturns; Markus Gerstgrasser, Steiner, Tabland/Partschins; Roland Eberhöfer, Vollmart, Außernörderberg/Schlanders; Rita Weithaler, Nieder-egghof, Schnals; Walter Wörndle, Unterzonner, St. Valentin/Kastelruth

Ehrenurkunde für ausgeschiedene Verwaltungsratsmitglieder: Anton Wallnöfer, Kirchweg, Lichtenberg/Prad; Alois Hellrigl, Tella, Taufers i. M.; Roland Pichler, Bozen

Ehrenurkunde für ausgeschiedenes Züchterausschussmitglied: Alois Furtschegger, Stolzen, Toblach

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