Geballte Landmaschinen-­Power und viele nützliche Informationen: Das erwartet die Besucherinnen und Besucher der Agrialp.

Mit Energie in die Zukunft

Von Donnerstag, 23., bis Sonntag, 26. November, werden die Bozner Messehallen wieder zum Stelldichein der alpenländischen Landwirtschaft mit bewährten Partnern und Events sowie frischen Impulsen für einen der wichtigsten Wirtschaftssektoren der Region.

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SBB Wirtschaft

Die alpenländische Landwirtschaftsschau Agrialp präsentiert alle zwei Jahre die gesamte­ Palette der Land- und Bergwirtschaft. Das ist auch der Anspruch der heurigen Auflage: ein Treffpunkt für alle in der heimischen Land- und Forstwirtschaft Tätigen zu sein und die Bedeutung dieses Wirtschaftszweigs für die gesamte Region hervorzuheben. Um konkret zu zeigen, wie sehr jeder von den Produkten, der Tätigkeit und dem täglichen Engagement unserer Bauern profitiert und wie unverzichtbar, anregend, vielseitig und abwechslungsreich die Südtiroler Landwirtschaft ist. Die Landwirtschaft ist zusammengerechnet für rund 17 Prozent oder ein Sechstel des CO2-Ausstoßes im Land verantwortlich und damit nach dem Straßenverkehr mit 44 Prozent der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasen in Südtirol. Andererseits ist die Landwirtschaft unmittelbar von Klima, Witterung und Wetter sowie den Bodenverhältnissen abhängig und damit stark vom Klimawandel betroffen. Damit ist das Agrarwesen gleichzeitig Mitverursacher und Hauptbetroffener des Klimawandels. Dieser Verantwortung ist man sich innerhalb der Bauernschaft bewusst, wie Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler erklärt: „Die Landwirtschaft wird Teil der Lösung sein.“ Was damit gemeint ist, kann man schwerpunktmäßig auf der Agrialp erfahren, wo sich der Bauernstand vier Tage lang präsentiert.
Spätestens seit dem Ausbruch des Ukrainekrieges und seinen unmittelbaren Folgen für die Energieversorgung Europas ist allen klar, dass es eine Energiewende braucht. Bei dieser Energiewende soll und wird die Landwirtschaft eine zentrale Rolle spielen, schließlich liefern Bäuerinnen und Bauern Holz und Gülle für die Strom- und Wärmeerzeugung, nutzen Dachflächen für Photovoltaik und schaffen durch die Bewirtschaftung der Wiesen die Voraussetzung für die Speicherung von CO2. Daneben sind aber auch noch viele Bereiche ausbaubar, wie etwa der verstärkte Einsatz von lokalem Schadholz in Fernheizwerken, die Zweinutzung von Wasserkraft mit der Zwischenschaltung einer Turbine beim Beregnungswasser.

Innovation ein Schwerpunkt
Im Rahmen der viertägigen Veranstaltung werden jedes Jahr Antworten auf die drängendsten Fragen nach der Zukunft der Landwirtschaft gesucht mit einer gewohnt umfangreichen und vielfältigen Ausstellung der neuesten Maschinen und Ausrüstungen für die Land- und Forstwirtschaft, die Viehzucht, den Obst- und Weinbau sowie die Milcherzeugung. Um die Perspektiven der heimischen Landwirtschaft geht es auch beim anregenden und hochaktuellen Informationsprogramm auf der renommierten Aktionsbühne mit vielen interessanten Diskussionsrunden, Kochshows, Ehrungen und Präsentationen zum Thema Innovation.

Nachhaltigkeit und ­Direktvermarktung
Die Landwirtschaft verändert sich ständig weiter und mit ihr ihre Akteure: Sie werden immer kompetenter, vernetzter und offener für Innovationen und konzentrieren sich auf kleine Kreisläufe und Regionalität. Die Landwirte von morgen wirtschaften nachhaltiger und wenden sich mit wachsendem Interesse der Direktvermarktung zu und folgen damit wichtigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Trends. Es ist daher kein Zufall, dass die Agrialp diesen Themen viel Platz und Zeit widmet. So findet die inzwischen fünfte Fachtagung zur bäuerlichen Direktvermarktung der Bauernbund-Qualitätsmarke „Roter Hahn“ traditionell am zweiten Messetag statt.

Tierschau in kleinerem Rahmen
Die allseits beliebte Tierschau findet heuer in kleinerem Rahmen am Samstag und Sonntag statt und präsentiert in den Stallungen der nahe gelegenen Viehvermarktungsanlagen verschiedene in Südtirol gehaltene Nutztierarten und -rassen. Einen Höhepunkt auf der Agrialp stellt wie immer die Aktionsbühne des Südtiroler Bauernbundes dar. Mehr dazu im Agrialp-Sonderheft.

Florian Schmittner

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