„Mitziechn“ lautet die Devise!

Martin Nock war zunächst bei der Bauernjugend aktiv und ist seit 2018 Bauernbund-Ortsobmann in Lana. Im Jahr 2020 wurde er auch in den Gemeinderat von Lana gewählt. Was für ihn das Ehrenamt bedeutet und dass man dabei auch „a Hetz hobn“ kann, verrät dieser Beitrag.

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SBB Leben

Schon beim Eintreten in die Räumlichkeiten der ehemaligen Sennereigenossenschaft, die neben anderen Verbänden auch die Bauernbund-Außenstelle Lana beherbergt, merkt man den roten Faden, der das Gespräch mit Martin Nock prägen wird: „Olle ziechn mit.“ Fotoaufnahmen der im Ort tätigen bäuerlichen Organisationen zieren den Besprechungsraum. An den fröhlichen Gesichtern auf den Bildern erkennt man schon: Hier geben Tatendrang und Lust am Mitmachen den Ton an.
„In der Tat sind hier alle sehr engagiert“, weiß Martin Nock zu berichten. „Die gesamte bäuerliche Familie zieht an einem Strang.“  Das merke man an den Erfolgen, von denen die bäuerlichen Organisationen in Lana zu berichten wissen: z. B. die Gründung der Senioren-Ortsgruppe, die seit 2019 immer mehr Interessierte mit einbindet und eine rege Tätigkeit aufweist. Oder Karin Kofler Frei, Bäuerin des Jahres 2023, die zur Bäuerinnen-Ortsgruppe Lana gehört. Auch die Bauernjugend-Ortsgruppe Lana ist mit der Organisation verschiedener Veranstaltungen wie Mahnfeuer gegen den Wolf, Lehrfahrten und Freizeitgestaltungen aktiv.

Einmal aktiv, immer aktiv
Viele seien auch in anderen Gremien präsent, bestätigt Nock. „Das ist für uns Bauern wichtig: Wie wollen wir sonst unsere Interessen schützen und auf uns aufmerksam machen?“ Das Zusammenspiel der Bauern- und Dorfgemeinde sei das Um und Auf, denn je breiter gefächert die Mann- und Frauschaft vor allem in den Vorständen der Organisationen sei, desto effizienter könne auf Problematiken reagiert werden. Je mehr Mitglieder mit unterschiedlichem Hintergrund sich bei Sitzungen austauschen, desto größer sei die Wahrscheinlichkeit, dass ein Anliegen weitergebracht werde, bis es an der richtigen Stelle lande und einer Lösung zugeführt werde. Martin Nock erzählt aus Erfahrung: Schließlich hat er als Bauernjugend-Funktionär angefangen, ist seit 2018 Bauernbund-Ortsobmann von Lana und sitzt seit 2020 auch im Gemeinderat.

Auf „Talentejagd“
„Früher gingen Funktionäre viel mehr auf die Menschen zu, sogar von Hof zu Hof, und forderten die Familien zum Mitmachen und Kandidieren auf. Heute läuft vieles über das Smartphone, aber vielleicht bräuchte es wieder diese Art der Anwerbung“, meint Nock. Wenn man jemanden direkt anspreche, könne man viel besser erkennen, wofür sie oder er sich eignet, und könne die Person gezielt zum Mitmachen anspornen. „Vielleicht erkennt man sogar etwas, was die- oder derjenige selbst gar nicht sieht. Man wird fast zum Talentejäger“, überlegt er. Eine Form der Mitarbeit ließe sich immer finden, wenn der Wille gegeben sei: Vorübergehende Kooptierungen oder die Bildung von Arbeitsgruppen auf Zeit seien z. B. eine Alternative zu langfristigen Bindungen, wenn mehr nicht möglich ist.
Als Bauer spüre man instinktiv eine tiefe Verbundenheit mit dem Boden, dem ländlichen Raum, ein gewisser Hang zur Verantwortung sei quasi schon vorgegeben. „Diese Verantwortung kann man im Ehrenamt konkret ausleben und einbringen“, fügt Martin Nock hinzu. Für die investierte Zeit bekäme man auch viel zurück: ein Gefühl des Eingebundenseins und der Bereicherung, gegenseitige Motivation zum Mitmachen und – dank konkreter Erfolge – die Bestätigung dafür, dass jede und jeder den ersten Schritt machen könne, um etwas zu bewirken.

Alles Einteilungssache
Und mit wie viel zeitlichem Aufwand geht die Übernahme von Verantwortung eigentlich einher? „Eigentlich kann man sich alles gut einteilen“, erklärt Nock. „Einmal im Monat findet eine Sitzung statt. Natürlich ist es wünschenswert, dass alle daran teilnehmen. Sollte es aber mal nicht möglich sein, weiß man trotzdem, dass man sich aufeinander verlassen kann.“ Als Ortsobmann sei er bei den Sitzungen aller bäuerlichen Organisationen dabei. Sie laufen eigentlich alle nach ähnlichem Schema ab: Vorab wird organisiert und strukturiert, dann wird diskutiert, natürlich mit Moderation, und protokolliert. Länger als zwei Stunden dauert es nicht. Im Anschluss geht man vielleicht noch etwas gemeinsam trinken und lässt den Abend ausklingen. A Hetz braucht es schon auch“, fügt Nock augenzwinkernd hinzu. 

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