Nachhaltig Sanieren, regional Wirtschaften

Im Rahmen der Mitgliederversammlung der Plattform Land am 17. April in Bozen, wurde einmal mehr deutlich, wie zentral das Thema nachhaltige Entwicklung für Südtirols ländliche Räume ist. Der Rückblick auf das Jahr 2024 sowie die Vorstellung der aktuellen Projekte unterstreichen: Die gezielte Sanierung im Bestand und die Förderung regionaler Kreisläufe sind Schlüssel für eine lebenswerte, klimafitte Zukunft.

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Ein besonderer Schwerpunkt liegt heuer auf der Jahrestagung am 27. Mai in Truden. Unter dem Titel „Sanieren neu gedacht – Stärkung regionaler Kreisläufe“ diskutieren Fachleute, Gemeinden und Engagierte konkrete Wege, wie durch kluge Sanierungsmaßnahmen Ressourcen geschont, Kosten gesenkt und gleichzeitig die lokale Wirtschaft gestärkt werden kann. Andreas Schatzer, Präsident der Plattform Land, betonte die gesellschaftliche und wirtschaftliche Tragweite zukunftsfähigen Bauens: „Sanieren im Bestand muss stärker gefördert werden als der Neubau – und im Neubau sollen Förderungen vermehrt an nachhaltige und lokale Baustoffe geknüpft werden. In Zukunft wird es immer wichtiger werden, lokal zu produzieren und auch lokal zu konsumieren. So sichern wir Arbeitsplätze, bauen Know-how auf und halten die Wertschöpfung im Land. Gleichzeitig nutzen wir, was hier wächst bzw. entsteht und vermeiden lange Transportwege mit dem damit verbundenen Verkehr. Solche Kreisläufe müssen langfristig aufgebaut werden.”

Die Plattform Land stellt auch 2025 zentrale Projekte in den Fokus: Das EU-Projekt SUSMAT rückt nachhaltige Sanierung und Berufsbildung ins Zentrum. Der Mesnerstadl in Mölten dient als konkretes Beispiel, wie ressourcenschonendes Bauen im Bestand mit lokaler Wertschöpfung verbunden werden kann. Ergänzend bringt sich die Plattform mit Projekten zu Flächennutzung, Entsiegelung und betrieblichen Mobilitätskonzepten aktiv ein. Internationale Beispiele – wie die Zuzugsförderung von bis zu 80.000 Euro in abgelegene Dörfer der Nachbarprovinz Trient – zeigen, wie innovative Maßnahmen Leerstand aktiv begegnen und ländliche Regionen wiederbeleben können.
Zudem wurde im Rahmen der Sitzung eine Reform der internationale besetzten Fachbeiräte vorgestellt, die künftig in schlankerer Form noch gezielter Expertise aus Wirtschaft, Umwelt und öffentlicher Verwaltung bündeln – und Handlungsoptionen und Prioritäten für den ländlichen Raum definieren und promovieren soll.
Die Plattform Land bleibt damit ein zentraler Impulsgeber für eine zukunftsfähige Regionalentwicklung in Südtirol.

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