Beim Praxistag zu nachhaltigen Materialien in der BASIS Vinschgau zeigen Unternehmen, wie viel Potenzial in regionalen Materialien steckt.

Plattform Land stellt Weichen

Im Rahmen der Mitgliederversammlung der Plattform Land wurde klar: Die gezielte Sanierung im Bestand und die Förderung regionaler Kreisläufe sind Schlüssel für eine lebenswerte, klimafitte Zukunft.

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Politik

Ein besonderer Schwerpunkt der Plattform Land liegt heuer auf der Jahrestagung am 27. Mai in Truden. Unter dem Titel „Sanieren neu gedacht – Stärkung regionaler Kreisläufe“ diskutieren Fachleute, Gemeinden und Engagierte konkrete Wege, wie durch kluge Sanierungsmaßnahmen Ressourcen geschont, Kosten gesenkt und gleichzeitig die lokale Wirtschaft gestärkt werden kann.

Sanierung stärker fördern
Andreas Schatzer, Präsident der Plattform Land, betonte die gesellschaftliche und wirtschaftliche Tragweite zukunftsfähigen Bauens: „Sanieren im Bestand muss stärker gefördert werden als der Neubau – und im Neubau sollen Förderungen vermehrt an nachhaltige und lokale Baustoffe geknüpft werden.“ In Zukunft werde es immer wichtiger werden, lokal zu produzieren und auch lokal zu konsumieren. „So sichern wir Arbeitsplätze, bauen Know-how auf und halten die Wertschöpfung im Land. Gleichzeitig nutzen wir, was hier wächst bzw. entsteht, und vermeiden lange Transportwege mit dem damit verbundenen Verkehr. Solche Kreisläufe müssen langfristig aufgebaut werden“, ist Schatzer überzeugt. Die Plattform Land stellt auch 2025 zentrale Projekte in den Fokus: Das EU-Projekt SUSMAT rückt nachhaltige Sanierung und Berufsbildung ins Zentrum. Der Mesnerstadel in Mölten dient als konkretes Beispiel, wie ressourcenschonendes Bauen im Bestand mit lokaler Wertschöpfung verbunden werden kann. Ergänzend bringt sich die Plattform mit Projekten zu Flächennutzung, Entsiegelung und betrieblichen Mobilitätskonzepten aktiv ein.
Internationale Beispiele wie die Zuzugs­förderung von bis zu 80.000 Euro in ab­gelegene Dörfer der Nachbarprovinz Trient zeigen, wie innovative Maßnahmen Leerstand aktiv begegnen und ländliche Regionen wieder­beleben können. Zudem wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung eine Reform der international besetzten Fachbeiräte vorgestellt, die künftig in schlankerer Form noch gezielter Expertise aus Wirtschaft, Umwelt und öffentlicher Verwaltung bündeln – und Handlungsoptionen und Prioritäten für den ländlichen Raum definieren und promovieren soll. Die Plattform Land will damit auch in Zukunft ein zentraler Impulsgeber für eine zukunftsfähige Regionalentwicklung in Südtirol bleiben. 

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