Die Waldarbeit ist besonders gefährlich, daher gilt es, hier besonders gut auf die eigene Sicherheit zu achten.

Sicherheit geht im Wald immer vor

Bei der Arbeit im Wald ist immer Vorsicht geboten. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit kann ­schwerwiegende Folgen haben. Nicht ohne Grund gehört die Waldarbeit zu den gefährlichsten Tätigkeiten.

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Arbeitssicherheit

Jahr für Jahr ereignen sich schwere Unfälle in Südtirols Wäldern. Oftmals werden diese verursacht durch eine nicht ausreichende Ausbildung, mangelhafte Ausrüstung oder die Missachtung wichtiger Sicherheitsregeln, z. B. die mangelnde Absperrung des Fäll- und Gefahrenbereichs oder einen fehlenden Rückzugsweg. Bei der Arbeit im Wald ist die Ausbildung besonders wichtig. Jeder Baum ist anders und jeder Schnitt kann unvorhergesehene Reaktionen hervorrufen. Das fehlende Können und die mangelnde Erfahrung sind neben dem Stress und der Übermüdung die häufigste Unfallursache. Wer in den Wald zum Arbeiten geht, sollte vorher Kenntnisse im richtigen Umgang mit den Arbeitsgeräten erlernen, über die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz informiert werden sowie über verschiedene Arbeitstechniken und die Instandhaltung und Pflege der Arbeitsgeräte Bescheid wissen.

Die Schutzausrüstung
Wer mit der Motorsäge arbeitet, benötigt die richtige Schutzausrüstung. Die Schutzausrüstung besteht aus einer Schnittschutzhose, Schnittschutzschuhen, einem Helm mit Gehör- und Gesichtsschutz sowie Arbeitshandschuhen. Das Besondere an der Schnittschutzhose sind mehrere Schichten aus lose verwebten reißfesten Fasern, die an den am meisten gefährdeten Stellen im vorderen Beinbereich zwischen dem äußeren und inneren Hosenstoff eingearbeitet sind. Die Schnittschutzschuhe sind an der festen Sohle und an den Stahlkappen zu erkennen, zudem haben die Schuhe vorne Schnittschutzfasern integriert und schützen den Waldarbeiter zusätzlich vor Kälte und Nässe. Der Helm mit Ohren- und Gesichtsschutz schützt bei der Arbeit vor herabfallenden Teilen, Lärm und Splittern. Der ausreichende Schutz der Ausrüstung ist jedoch nur gegeben, wenn sie nicht abgenützt oder beschädigt ist und die Wartung nach den Hinweisen des Herstellers durchgeführt wird. Zusätzlich zur Schutzausrüstung sollte man bei der Waldarbeit auch immer einen Erste-Hilfe-Koffer mitführen.

Die technische Ausrüstung
Bei der Waldarbeit übernimmt auch die technische Ausrüstung einen wichtigen Part. Der Umgang mit Seilwinde, Motorsäge und Co. muss erlernt sein und darf keinesfalls unterschätzt werden. Bei jedem Einsatz von Maschinen und Werkzeugen ist vorher abzuklären, ob diese für den jeweiligen Arbeitseinsatz geeignet sind. Forstunfälle führen oft zu schweren Verletzungen oder auch zum Tod. Meist geschehen diese Unfälle, weil Arbeiter oder anwesende Personen von einem Baum bzw. von herabfallenden oder zurückschlagenden Ästen getroffen werden oder die Arbeitsstelle nicht ausreichend gesichert ist. Um solchen Unfällen vorzubeugen, sollte man die Arbeitsplanung bei der Waldarbeit immer mit Bedacht durchführen. Holzschläge sind deutlich zu markieren und wenn nötig Wege und Straßen abzusperren. Personen, die mit der Schlägerung nichts zu tun haben, sollten sich aus der Gefahrenzone entfernen. Vor der Arbeit sollten stets der Handy-Empfang kontrolliert und die Koordinaten für eine Flugrettung vorbereitet werden. Sollte es zu einem Unfall kommen, kann so gleich Hilfe gerufen werden. Die richtige Notrufnummer ist die 112. Im Ernstfall hilft nur noch, Ruhe zu bewahren und die Situation genau zu beurteilen. Dazu gehört die Erkennung von weiteren Gefahren für den Helfer und den Verletzten und das Treffen eventueller Erste-Hilfe- oder Sicherheitsmaßnahmen.

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