Walter Pardatscher (l.) und Martin Pinzger referierten beim Informationstag des ALS.

Wie wird Apfelanbau rentabler?

Der Verein der Absolventen Landwirtschaftlicher Schulen (ALS) lud kürzlich in die Kellerei Meran. Dabei analysierten Fachreferenten, wie der Apfelanbau rentabler und wie eine zukunftsfähige Vermarktung gestaltet werden kann.

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Wirtschaft

Der ALS Bezirk Meran-Vinschgau veranstaltet jedes Jahr im Frühling Fachvorträge rund um den Apfelanbau in Südtirol. Rund 200 Interessierte folgten in diesem Jahr der Einladung des Obmanns Christian Mantinger zum Thema „Wie kann der Apfelanbau rentabler werden?“ in die Kellerei Meran.

Benchmark ALS
Im ersten Teil des Abends stellten Klaus Kapauer vom Absolventenverein Landwirtschaftlicher Schulen (ALS), Christian Gruber vom ROI Team Consultant und Udo Giacomozzi von der Software-Firma Smart Farmer das Projekt „Benchmark ALS“ vor. Ziel des Projektes ist es, durch konsequente Datenerfassung und Analyse im Obstbau Vergleichswerte für teilnehmende Betriebe zu schaffen. Die Analyse zeigt die Rentabilität der Betriebe im Vergleich zueinander auf. Der Vorteil liegt darin, dass die Projektteilnehmer anhand der Vergleichsdaten Optimierungen in der eigenen Betriebsführung vornehmen können und ein anonymer gegenseitiger Vergleich möglich ist. Anschließend folgten Referate von Walter Pardatscher (Direktor des VOG) und Martin Pinzger (Direktor der VIP) über Verbesserungsmöglichkeiten im Produktionsprozess und in der Vermarktung.
Pardatscher sprach über die Prozessoptimierung in den Obstgenossenschaften und über die ausschlaggebenden Qualitätsfaktoren der Einlagerung der Ernte. So sollen Ausfälle und Qualitätsmängel in der Einfuhr vermieden und Kosten gesenkt werden. Dabei werden Parameter wie Kaliber, Farbe, Druck, Zucker und Druckstellen erfasst und die Äpfel effizient laut den Indikatoren eingelagert. Durch gezielte Investionen in die Lagerung wie das Hochregallagersystem kann auf spezifische  Kundenanforderungen eingegangen werden. Auch sind so Einsparungen beim Energieverbrauch im Sinne der Nachhaltigkeit möglich. Moderne Ab­packungsanlagen können dem Arbeitskräftemangel entgegenwirken und Kosten reduzieren.
Martin Pinzger erklärte im Anschluss die Vermarktungsziele und die Verkaufsstrategie der Obstbauverbände. Dabei ging er auf die verschiedenen Sorten und die aktuellen Anbauempfehlungen ein, um den immer komplexer werdenden Kundenwünschen gerecht zu werden. Durch das breite Spektrum an Sorten, Klassifizierungen und den Rundumservice genießen die Verbände einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz. So können die produzierten Mengen gewinnbringend exportiert werden. Dabei hob Pinzger hervor, dass die Umsetzung dieser Strategien langfristig zu betrachten sind. Zeit, Vertrauen und das Mitwirken der Mitglieder sind dafür die Voraussetzung. Abschließend führten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Diskussion mit den Referenten, ein gemeinsamer Umtrunk rundete den Informationsabend ab.

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