Austausch mit dem Minister
Der Landesrat für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus Luis Walcher ist vergangene Woche zu einem Treffen mit dem österreichischen Agrarminister Norbert Totschnig nach Wien gereist.
Der gebürtige Osttiroler Totschnig war von 2017 bis 2022 Direktor des Österreichischen Bauernbundes und ist seither Minister. Er unterstrich beim Treffen: „Als Tiroler freut es mich besonders, wie eng die Zusammenarbeit mit Südtirol im Bereich der Landwirtschaft und des ländlichen Raums ist. Gerade in unseren Bergregionen stehen wir vor ähnlichen Herausforderungen – sei es in der Milchwirtschaft, beim Schutz vor dem Großraubwild Wolf oder im Klimaschutz.“
Berglandwirtschaft ein zentrales Thema
Ein Schwerpunkt des Gesprächs lag auf der Unterstützung und Weiterentwicklung der Berglandwirtschaft, mit besonderem Augenmerk auf die Milchwirtschaft, deren Herausforderungen und Möglichkeiten eingehend erörtert wurden. Ein weiteres zentrales Thema war der Umgang mit Großraubwild und die damit verbundenen Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Betriebe und die Sicherheit der Bevölkerung, dabei wurde über mögliche Maßnahmen und Strategien zur Konfliktbewältigung diskutiert. Im Hinblick auf den Klimawandel wurde die Ausrichtung der waldbaulichen Maßnahmen in den Fokus gerückt, es wurden Ansätze zur Anpassung und nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder besprochen, um den zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden. Die zukünftige Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union war ebenfalls ein zentrales Gesprächsthema. Dabei wurde über die Ziele und Prioritäten der GAP diskutiert, um eine nachhaltige und zukunftsorientierte Landwirtschaft zu fördern. Dabei ging es auch um die Schnittmengen der Land- und Forstwirtschaft mit der Klimapolitik, die ebenfalls zu den Agenden von Bundesminister Totschnig gehört. Beide Politiker betonten, dass landwirtschaftliche Produktion und gesunde Betriebe im Sinne der Ernährungssicherheit weiterhin im Vordergrund stehen müssen, wobei Klimaschutz- und Nachhaltigkeitserfordernisse integriert werden.
Ländlichen Raum stärken
Die Stärkung des ländlichen Raums und die Förderung der dort ansässigen Betriebe und Gemeinden waren weitere wichtige Diskussionsthemen, dabei ging es um Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität und der wirtschaftlichen Bedingungen in den ländlichen Gebieten, beispielsweise über die Förderung der gastgewerblichen Nahversorger. Die Forschungskooperation zwischen Österreich, Bayern und Südtirol wurde heuer vertieft und konkretisiert. Beide waren sich darin einig, dass die Zusammenarbeit in der Forschung innovative Lösungen hervorbringen kann und soll. Gespräche mit der österreichischen Landwirtschaftskammer und dem Österreichischen Bauernbund rundeten den Besuch ab. Beim Treffen in Wien mit dabei waren auch Bauernbund-Landesobmann Daniel Gasser und Direktor Siegfried Rinner. Gasser betonte: „Es hat uns sehr gefreut, gemeinsam mit Landesrat Luis Walcher in Wien bestehende Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Der enge Austausch mit den Verbands- und Politikvertretern in Österreich ist uns als Südtiroler Landwirtschaft ein zentrales Anliegen.“ Landesrat Walcher war abschließend auf Einladung des Bundesministers beim Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker im Schlosspark von Schönbrunn zu Gast. Er resümiert nach seinem Wien-Besuch: „Es hat sich einmal mehr gezeigt, dass wir gerade im Bereich der klein strukturierten Land- und Forstwirtschaft und des Klimaschutzes eine ähnliche Ausgangslage haben und ähnliche Ansichten vertreten.“