Besuch des Ministers im Hagelschutzkonsortium
Am 13. Oktober besuchte Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida das Hagelschutzkonsortium in Bozen.
Fördergelder: zentrales Thema
Bei seinem Besuch wurden vor allem die brennenden Themen zum Risikomanagement in der Landwirtschaft angesprochen. Von der Geschäftsleitung des Konsortiums wurde vor allem eine raschere Auszahlung der Fördergelder zur Ernteausfallversicherung gefordert. „Das Hagelschutzkonsortium bevorschusst für die Südtiroler Bauern aktuell gut 48 Mio. Euro an Fördergelder und Mitte November kommen weitere 34 Mio. Euro für 2023 hinzu. Außenstände, die es angesichts der Zinsbelastung rasch abzubauen gilt.“, betont der Obmann des Hagelschutzkonsortium. Ein weiteres zentrales Thema waren die sektoralen Mutualitätsfonds I.S.T. für welche, das Konsortium Klarheit in der Abwicklung und Berechnung des „Triggers“ forderte. Der Minister lobte die Arbeit des Konsortiums als eines der bestfunktionierenden in Italien und versprach, sich um die Themen zu kümmern. Die größte Herausforderung stellt dabei die Bereitstellung der fehlenden Fördergelder im Versicherungsschutz dar. Immerhin fehlen gut 200 Mio. Euro, die Italien bereitstellen müsste.
Baldige Lösung gefordert
Beim Treffen des Ministers im Hagelschutzkonsortium waren auch VOG-Obmann Georg Kössler und VOG-Direktor Walter Pardatscher vor Ort, um aktuelle Themen, welche die Südtiroler Apfelwirtschaft betreffen, zu besprechen. Einen zentralen Punkt bildete dabei der Pflanzenschutz. „Die Südtiroler Obstwirtschaft nimmt in Sachen Pflanzenschutz seit vielen Jahrzehnten eine Vorreiterrolle ein. Eine wirtschaftlich verträgliche Agrarproduktion ist aber nur dann möglich, wenn weiterhin ein vernünftiger Einsatz von Pflanzenschutz erlaubt, ist“, betonte die Führungsspitze des Verbandes. Weitere Themen des Austauschs mit dem Landwirtschaftsminister waren die aktuellen Entwicklungen im „Nationalen Qualitätssystem für Integrierte Produktion“ (SQNPI) sowie der dringend notwendige Bürokratieabbau im Produzentenbereich. Die neuen Erzeugungsvorschriften für die DOC-Bezeichnungen „Südtiroler“ und „Kalterersee“ sollen schnellstmöglich ihren Weg durch die römischen Institutionen finden. Dies hat der Präsident des Konsortiums Südtirol Wein, Andreas Kofler, beim Besuch des Landwirtschaftsminister Lollobrigida beim Besuch im Hagelschutzkonsortium angemahnt.
Die zwischen Bozen und Rom unklaren Artikel sind nun nur noch zwei, diese müssen aber – geht es nach der Südtiroler Weinwirtschaft – schnellstmöglich aus der Welt geschafft werden. „Wir haben in den letzten vier Jahren sehr viel Geduld bewiesen, jetzt ist aber Eile gefragt“, so Kofler, der den Agrarminister Lollobrigida deshalb ersucht, das Verfahren zu beschleunigen. „Noch einmal Jahre warten zu müssen, würde der römischen Verwaltung kein gutes Zeugnis ausstellen und wäre zugleich für uns nicht tragbar“, so der Präsident des Konsortiums.