Echte Botschafter Südtirols
Um das Weinland Südtirol in all seiner Vielfalt in die Welt hinaustragen zu können, müssen es Fachleute, Influencer und andere Multiplikatoren zunächst selbst schmecken und vor allem erleben können. Der Südtirol Wine Summit gibt ihnen Gelegenheit dazu. Heuer fand er zum fünften Mal statt.
82 internationale Medienvertreterinnen und -vertreter sowie an die 100 Sommeliers, Gastronomen und Weinfachhändlerinnen bzw. -händler waren von 4. bis 8. September zu Gast beim Südtirol Wine Summit, konnten Südtirol kennenlernen und sich durch die heimische Weinwelt kosten. Der „Südtiroler Landwirt“ hat den Direktor des Konsortiums Südtirol Wein, Eduard Bernhart, gefragt, was es mit dem Großevent auf sich hat. Und ob sich der Aufwand für die Organisation denn lohnt.
Südtiroler Landwirt: Herr Bernhart, die diesjährige war die fünfte Auflage des Südtirol Wine Summit. Wie hat sich das Event über die Jahre entwickelt?
Eduard Bernhart: Der Wine Summit ist die größte Veranstaltung, die wir als Konsortium Südtirol Wein für die Südtiroler Weinwirtschaft auf die Beine stellen, und zwar alle zwei Jahre und in enger Zusammenarbeit mit IDM Südtirol. Der Summit ist ein Event, das Ausgabe für Ausgabe wächst – und zwar nicht nur quantitativ. Das heißt, dass die Teilnehmerzahl stetig gestiegen ist, dass die Märkte, die wir damit ansprechen, weltumspannender geworden sind und wir in diesem Jahr mit dem Fachhandel und der Gastronomie in Italien auch eine ganz neue Zielgruppe erschlossen haben.
Ziel des Südtirol Wine Summit ist, international anerkannte Weinexpertinnen und -experten nach Südtirol zu holen und ihnen unsere Weine, Terroir, Winzerinnen und Winzer, Kulinarik und Architektur näherzubringen. Wie versucht man, das zu erreichen?
Hier muss ich kurz ausholen: Unser Ziel ist seit Jahren, die Bindung von Wein und Terroir zu stärken, unsere Weine zu authentischen Vertretern unseres Landes zu machen und sie auch so zu präsentieren. Damit das möglich ist, müssen die Menschen, die unseren Wein kommunizieren, unser Land in all seiner Vielfalt erleben können. Wir nehmen sie deshalb auf Weinberg-Touren in die verschiedenen Anbaugebiete mit, sie können sich mit Winzerinnen und Winzern austauschen und deren Weine verkosten. Nicht umsonst haben wir in diesem Jahr eine große Verkostung mit 365 Weinen von 98 Produzenten organisiert.
Welche besonderen Highlights hatte der Südtirol Wine Summit in diesem Jahr zu bieten?
Inhaltlich war sicher die Verkostung der 365 Weine im NOI Techpark ein Höhepunkt, aber auch den persönlichen Austausch mit den Produzenten haben unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr geschätzt. Für uns als Organisatoren war das Highlight, eine so renommierte und zugleich internationale Teilnehmerschaft für den Wine Summit gewonnen zu haben. Schließlich waren allein beim klassischen Wine Summit mehr als 80 Weinjournalistinnen und -journalisten aus 13 Märkten dabei: Deutschland, Schweiz, USA, Großbritannien, Belgien, Niederlande, Schweden, Polen, Kanada, Japan, Südkorea, Brasilien sowie Südtirol und Italien.
Und was war diesmal neu bei der Veranstaltung?
Neu war diesmal, dass wir den Südtirol Wine Summit um einen zweiten Teil ergänzt haben, der sich nicht mehr an Journalistinnen und Journalisten richtet, sondern an den Fachhandel und die Gastronomie in Südtirol und Italien. Wir haben also die Zielgruppe des Wine Summits ausgeweitet, weil wir wissen, wie wichtig die beiden Säulen Handel und Gastronomie sind – und wie wichtig der Inlandsmarkt für uns ist.
Was nehmen Sie ganz persönlich von diesem Großevent mit?
Persönliches Highlight für mich sind immer die Gespräche mit den Journalistinnen und Journalisten aus aller Welt. Ich finde es spannend zu erfahren, welches Bild sie von unserem Land haben und wie sich dieses Bild im Laufe des Südtirol Wine Summits wandelt. Das zeigt mir auch, dass das Konzept funktioniert, weil die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Summits ein sehr viel genaueres und dadurch auch authentisches Bild von Südtirol bekommen – nicht nur als Weinland, sondern auch als Destination für Genuss- und Önotourismus.
Der nächste Südtirol Wine Summit wird wieder in zwei Jahren stattfinden, also 2027. Lohnt sich der große Aufwand?
Wie schon gesagt: Der Südtirol Wine Summit ist unsere größte Veranstaltung, der Organisationsaufwand ist riesig! Er lohnt sich aber ganz ohne Zweifel. Wir konnten mit diesem Event über die Jahre unzählige, wichtige Multiplikatoren aus der internationalen Weinwelt für uns gewinnen, wir konnten sie von unseren Produkten überzeugen und für unser Land begeistern. Dank des Südtirol Wine Summit sind sie in ihren jeweiligen Märkten zu Botschafterinnen und Botschaftern von Südtirol Wein geworden – zu ehrlichen, überzeugten und deshalb glaubhaften Botschaftern.

Eduard Bernhart: „Der Aufwand für den Südtirol Wine Summit ist riesig. Aber er lohnt sich.“