EU-Budget: Protest gegen Kürzungen

Die italienische Landwirtschaftsorganisation Confagricoltura warnt entschieden vor den Plänen der EU-Kommission, die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) künftig in einen einheitlichen europäischen Finanzierungsfonds zu integrieren.

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Politik

Die Maßnahme, die laut Entwurf der neuen „National Plan Regulation“ morgen offiziell vorgestellt werden soll, gefährde die Zukunft der europäischen Landwirtschaft, so die Führung von Confagricoltura, die sich aktuell zu Beratungen in Brüssel aufhält. Konkret kritisiert die Organisation, dass mit der Auflösung der bisherigen Finanzierungsinstrumente – dem Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL) und dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) – zentrale Stützpfeiler der GAP wegfallen würden. Dies schwäche die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft und gefährde die Stabilität ländlicher Regionen.

„Gerade in einer Zeit geopolitischer Unsicherheit, wirtschaftlicher Turbulenzen und wachsender Herausforderungen im internationalen Handel ist ein starker Agrarsektor unverzichtbar“, betont die Führung von Palazzo della Valle, Sitz von Confagricoltura. Aus Protest gegen die Pläne wird Confagricoltura morgen an einer Kundgebung in Brüssel teilnehmen, die von Copa-Cogeca, dem Dachverband europäischer Landwirte und Genossenschaften, organisiert wird. Eine symbolische Marschroute zur EU-Kommission soll ein deutliches Zeichen setzen: Weniger Budget bedeutet mehr Unsicherheit.

Confagricoltura fordert stattdessen mehr finanzielle Mittel und ein eigenständiges GAP-Budget, das den strategischen Aussagen von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zum Primärsektor gerecht wird. „Wir akzeptieren keine Reform ohne Finanzierungszusagen“, so der Verband abschließend. „Ein starkes Europa braucht eine starke Landwirtschaft – finanziell abgesichert, wettbewerbsfähig und zukunftsfähig.“

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