Giansanti: EU-Budgetkürzung ist Kriegserklärung an die Landwirtschaft
Mit scharfen Worten hat Massimiliano Giansanti, Präsident von Confagricoltura, auf die heute vorgestellten Pläne der EU-Kommission zum neuen Mehrjährigen Finanzrahmen reagiert.
Anlass zur Empörung: Die angekündigte Kürzung der Direktzahlungen an Landwirte um 86 Milliarden Euro im Vergleich zur aktuellen Förderperiode 2021–2027. „Das ist keine Stärkung der Landwirtschaft, sondern eine Schwächung auf ganzer Linie“, so Giansanti im Interview mit Sky TG24 Economia. Die geplanten 300 Milliarden Euro seien völlig unzureichend, um die wachsenden Herausforderungen des europäischen Agrarsektors zu bewältigen. Er warf Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor, mit ihren aktuellen Maßnahmen die Glaubwürdigkeit eigener Aussagen zu untergraben: „Im Wahlkampf sprach sie vom strategischen Wert der Landwirtschaft – heute erleben wir das Gegenteil. Ihre Vorschläge kommen einer Kriegserklärung an unsere Branche gleich.“
Besonders kritisiert Giansanti die mangelnde Berücksichtigung der Landwirtschaft in der europäischen Finanzplanung: „Wer nicht in die Landwirtschaft investiert, gefährdet sichere und hochwertige Lebensmittel für unsere Bürger.“ Bei einer Demonstration in Brüssel am Nachmittag sei die Beteiligung „weit höher als erwartet“ gewesen. Für September kündigte er weitere Proteste an – in noch größerem Umfang. „Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie man unsere Betriebe, die Lebensmittelsicherheit und die Zukunft des ländlichen Raums aufs Spiel setzt.“ Giansanti warnte abschließend vor den politischen Folgen: „Die Landwirtschaft ist seit über 60 Jahren ein tragender Pfeiler Europas. Wer diesen Pfeiler aus Spargründen opfert, riskiert das Auseinanderbrechen der gemeinsamen Vision – das ist der Anfang vom Ende der EU, wie wir sie kennen.“