Neue Wege und das liebe Geld

Wer in die Direktvermarktung einsteigen will, muss vorher gut durchrechnen, ob sich entsprechende Investitionen und Aufwand auch rechnen. Um hier Hilfestellung zu geben, hat der Südtiroler Bauernbund für verschiedene Produkte Wirtschaftlichkeitsrechner entwickelt.

 

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Service Innovationen

Werden im landwirtschaftlichen Betrieb neue Projekte oder Vorhaben umgesetzt, dann gibt es für Bäuerin und Bauern viele Dinge zu beachten: Neben Fragen zu den rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen am Hof drängt sich aber vor allem eine Frage auf, insbesondere, wenn größere Investitionen getätigt werden müssen: Wie rentabel ist mein Vorhaben? Wie viel Zeit muss investiert werden und was schaut letztendlich unterm Strich heraus? Vor allem, wenn es um innovative Ideen und Konzepte geht, sind diese betriebswirtschaftlichen Fragen oft aber schwer zu beantworten.

Die Bauernbund-Abteilung Innovation & Energie hat aus diesem Grund gemeinsam mit Partnern aus anderen Abteilungen des Südtiroler Bauernbundes und verschiedenen Organisationen einige Wirtschaftlichkeitsrechner erarbeitet, mit deren Hilfe Bäuerinnen und Bauern die Rentabilität von Innovationen grob abschätzen können. Diese Berechnungstools können zwar erste Anhaltspunkte liefern und in der Folge aber nicht die detaillierte Betriebssituation abbilden. Aus diesem Grund ist es im Bedarfsfall empfehlenswert, zusätzlich mit einem spezialisierten Berater die individuelle Situation im Detail zu beleuchten. Anlaufstellen hierfür sind die Bauernbund-Abteilung Betriebsberatung sowie der Beratungsring für Obst- und Weinbau und der Beratungsring Berglandwirtschaft BRING. 

 

Die Berechnungstools können Anhaltspunkte liefern, aber nicht die Betriebssituation abbilden.

Wirtschaftskeitsrechner für den Gemüseanbau …

Mithilfe der Expertinnen und Experten des Beratungsrings Berglandwirtschaft BRING wurde im Rahmen des ELER-geförderten Projekt INNOProdukte ein Wirtschaftlichkeitsrechner für den Anbau von Weißkohl, Radicchio, Rote Bete, Eisbergsalat und Kartoffeln ausgearbeitet. Der Rechner bildet nicht nur die variablen Produktionskosten der Kultur ab sondern auch kalkulatorische und laufende Fixkosten. Als Berechnungsgrundlage wurden die Richtpreise für Maschinenführung des Maschinenrings herangezogen.

Der Wirtschaftlichkeitsrechner für den Anbau von Gemüsekulturen ist unter folgendem Link zu finden: bit.ly/SBB-INNOProdukte

… für Geflügel ...

Die Geflügelmast (Masthühner, Truthühner und Weidegänse) hat ein großes Potential in Süd-tirol. Ob die Schlachtung selbst durchgeführt werden soll, ist nicht nur eine Frage der Überzeugung, sondern hat auch eine finanzielle Komponente, die berücksichtigt werden muss.

Einen Hinweis darauf kann ein speziell auf Mast und Schlachtung ausgelegter Wirtschaftlichkeitsrechner geben. Die ent-sprechenden Wirtschaftlichkeitsrechner sind unter folgendem Link zu finden: bit.ly/SBB-INNOGefluegel

...und für Fischzucht

Die Fischzucht ist einer der am weni­gsten bekannten landwirtschaftlichen Nebenerwerbszweige in Südtirol. Derzeit gibt es kaum Beispiele für bäuerliche Fischzucht, deshalb ist das wirtschaftliche Potenzial schwerer abschätzbar. Bevor Interessierte Projekte zum Thema Fischzucht in Südtirol planen bzw. ­umzusetzen, lohnt es sich, die Wirtschaftlichkeit einer solchen Unternehmung zu betrachten. Den Wirtschaftlichkeitsrechner zum ­

Thema Speisefisch-Produktion im Teich ist unter bit.ly/SBB-INNOFischzucht zu finden.

LG14 – eine Förderung für die Umsetzung innovativer Ideen

Gibt es eine Idee, aber das finanzielle Risiko zur Umsetzung zu groß? Dann gibt es die Möglichkeit, ein sogenanntes Innovationsprojekt über das Landesgesetz Nr. 14/2006 „Forschung und Innovation“ einzureichen, das innovative Vorhaben in Südtirol unterstützt. Bei Fragen zur LG14-Förderung können sich Interessierte an die Bauernbund-Abteilung Innovation & Energie unter 0471 999363 oder innovation-energie@sbb.it wenden.

 

Dieser Beitrag ist Teil der Direktvermarkter-Offensive des Südtiroler Bauernbundes

 

 

 

 

Lukas Luggin

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