„Più Impresa“: Neuauflage in Sicht

Die staatliche Behörde ISMEA plant, Anfang 2026 die Förderschiene „Più Impresa“ erneut zu öffnen. Diese richtet sich an Junglandwirte bis 40 Jahre sowie an Frauen als Betriebsinhaberinnen jeden Alters, die größere Investitionen in ihren Betrieb planen.

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Betriebsberatung Förderungen

Die Förderung besteht aus einem zinslosen Darlehen von bis zu 60 Prozent der anerkannten Investitionssumme und zusätzlich einem Schenkungsbeitrag von bis zu 35 Prozent der förderfähigen Kosten. Die maximal anerkannten Investitionskosten betragen 1,5 Millionen Euro (ohne MwSt.). Gefördert werden unter anderem bauliche Investitionen, die Anschaffung von Maschinen und Geräten, das Anlegen neuer Dauerkulturen sowie Bodenverbesserungsarbeiten. Voraussetzungen für die Antragstellung sind:

  • Unternehmensnachfolge („Subentro“): Das Ansuchen muss spätestens sechs Monate nach Hofübergabe eingereicht werden.
  • Betriebserweiterung („Ampliamento“): Der Antragsteller muss seit mindestens zwei Jahren beim Fürsorgeinstitut NISF/INPS als „coltivatore diretto“ (CD) bauernversichert sein.

Förderbare Maßnahmen
Neu ist, dass Projekte wie Urlaub auf dem Bauernhof, didaktische Angebote, ähnliche Tätigkeiten nicht mehr im Vordergrund der Investition stehen dürfen. Vorrangig müssen Investitionen in die Primär­produktion oder in die Verarbeitung und die Vermarktung eigener landwirtschaftlicher Produkte erfolgen. Reine UaB‑Projekte sind generell nicht mehr förderfähig. 

Fristen für die Antragstellung und Vorbereitung
Obwohl es noch keine offizielle Mitteilung dazu gibt, ist davon auszugehen, dass das Antragsportal gleich zu Jahresbeginn 2026 geöffnet werden könnte. Da die zu erstellenden Unterlagen sehr aufwendig sind (Businessplan, Projektpläne, Kostenschätzungen, notarielle Bestätigungen usw.), sollten alle Antragsunterlagen bis Ende 2025 vorbereitet sein. Die eingereichten Anträge werden vom ISMEA in chronologischer Reihenfolge (sog. „click-day“) bearbeitet. Sobald die Fördermittel ausgeschöpft sind, wird das Portal wieder geschlossen – eine frühzeitige und vollständige Vorbereitung ist daher entscheidend.

Für wen die Förderung besonders interessant ist
Die Förderung eignet sich vor allem für umfangreiche Investitionsvorhaben in der Primärproduktion oder in der Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte. Maßnahmen im landwirtschaftlichen Nebenerwerb, wie etwa Urlaub auf dem Bauernhof, können lediglich ergänzend eingebunden werden. Wer ein solches Projekt plant oder wenn ein solches kurz vor der Umsetzung steht, sollte sich jetzt schon mit einer möglichen Antragstellung befassen, um ab 2026 startklar zu sein.

Mehr Infos bei Bauernbund-Betriebsberatung
Weitere Informationen zu dieser ISMEA-Förderung können bei der Bauernbund-Abteilung Betriebsberatung (Tel. 0471 999244, E-Mail: karl.gumpold@sbb.it) eingeholt werden, die auch bei der Gesuchabwicklung behilflich ist.

Karl Gumpold

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