Stimme für dein Lieblingsprojekt
2025 feiert das Versuchszentrum Laimburg sein 50-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, das Forschungsprogramm mitzugestalten und ein Projekt umzusetzen!
Das Versuchszentrum Laimburg betreibt angewandte Forschung für die Südtiroler Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung und führt jährlich etwa 380 Projekte und Tätigkeiten durch. Im nächsten Jahr feiert das Versuchszentrum sein 50-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass hat man sich ein besonderes Projekt ausgedacht: Alle Bürgerinnen und Bürger Südtirols können bis 31. Juli für ein Forschungsprojekt des Versuchszentrums abstimmen. Das Gewinnerprojekt wird in das Tätigkeitsprogramm 2025 aufgenommen und von den Forscherinnen und Forschern sowie der Mithilfe der Bevölkerung umgesetzt. Selbstverständlich werden alle Interessierten laufend über die Projektfortschritte und -ergebnisse informiert.
Im Folgenden werden die vier Projekte vorgestellt, die zur Auswahl stehen.
Projekt 1: Blumen-Meer
Was blüht und summt denn da? Alle, die sich für Natur und Garten begeistern, bekommen eine Saatgut-Probe der Laimburger Saatgutmischung mit Wildblumen, genug für einen Quadratmeter. Die Samen kann man im Garten oder in Balkonkästen aussäen. In einem Begleitschreiben wird erklärt, welche Pflanzenarten in der Saatgutmischung enthalten sind, wie sie im Keimstadium, ausgewachsen sowie in Blüte aussehen und welche Bestäuber sie anziehen. Außerdem gibt es Tipps zur Aussaat und zur Vorbereitung des Saatbeets. Dann kommt der spannende Teil: Ihre Beobachtungen sind wichtig! Notieren Sie sich, wann und wo die Samen ausgesät wurden (Garten, Blumenbeet, Gemeinschaftsgarten usw.), den Standort (Gemeinde, Höhenlage, Sonneneinstrahlung), das Datum der ersten sichtbaren Keimlinge, das Datum der ersten Blüten und welche Insekten Sie entdecken. Helfen Sie mit, wertvolle Daten über das Wachstum und die Bestäuber von Wildblumen zu sammeln, und freuen Sie sich auf ein buntes Blütenmeer!
Projekt 2: Spurensuche Maikäfer
Das Versuchszentrum Laimburg hat biologische Maßnahmen zur Regulierung der Maikäferpopulation entwickelt. Wo diese Maßnahmen umgesetzt werden, ist die Situation im Griff. Wollen Sie mehr zur Bekämpfung der Maikäfer wissen und mit Ihren Beobachtungen zu einer wissenschaftlichen Studie beitragen? Am Versuchszentrum Laimburg will man gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern das Flugverhalten von Maikäfern in Südtirol näher untersuchen. Wie funktioniert das? Ganz einfach: Mit einer App können Sie Ihre Maikäfer-Sichtungen festhalten – wann und wo man die Käfer sieht, wie lange sie fliegen und welche Wetterbedingungen herrschen. So sammeln Sie Daten, um den Maikäfer besser verstehen zu können. Helfen Sie mit, um die Landwirtschaft vor Schädlingen zu schützen!
Projekt 3: Wie schmeckt Nachhaltigkeit?
Wie schmeckt Nachhaltigkeit? Mit diesem Projekt will das Versuchszentrum Laimburg herausfinden, wie gut innovative Produkte bei Ihnen ankommen! In Zusammenarbeit mit einer privaten Firma wurden neue lokale Würzmittel als Alternative zu Brühwürfeln und Tafelsalz entwickelt. Hergestellt werden diese Würzmittel durch Fermentationsverfahren aus Nebenprodukten der Gastronomie und tragen damit zur Bildung einer Kreislaufwirtschaft bei. Wie schätzten Sie diese Würzmittel ein? Dazu möchten die Forschenden sensorische Daten zu diesem innovativen Produkt, der Rätischen Soße, sammeln. Dabei bedarf es Ihrer Hilfe: Verbraucherinnen und Verbraucher sind das wichtigste Messinstrument! Die Forschenden werden deshalb mit Ihnen sensorische Verkostungen zur Rätischen Soße durchführen und gemeinsam die Verkostungsergebnisse analysieren. Finden Sie heraus, wie innovative Würzmittel aus Nebenprodukten der Gastronomie geschmacklich wahrgenommen werden und zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft beitragen!
Projekt 4: PhytoWatch
Phytoplasmen sind besondere Bakterien, die verschiedene Pflanzenkrankheiten verursachen können, wie beispielsweise die Apfeltriebsucht („Besenwuchs“) und die Goldgelbe Vergilbung bei der Weinrebe.
In diesem Projekt bedarf es Ihrer Unterstützung, um bisher unbekannte Wirtspflanzen für Phytoplasmen zu entdecken! Wie können Sie mitmachen? Ganz einfach: Beobachten Sie Pflanzen in Ihrem Umfeld – egal ob Zierpflanzen, Balkonpflanzen, Gartenpflanzen oder Wildpflanzen – und melden Sie verdächtige Exemplare, die Krankheitssymptome zeigen. Natürlich bekommen Sie eine Beschreibung und Fotos von typischen Symptomen. Wenn ein begründeter Verdacht auf einen Phytoplasmenbefall besteht, wird die Pflanze im Labor für Molekularbiologie des Versuchszentrums Laimburg untersucht. Mit Hilfe Ihrer Beobachtungen sollen befallene Pflanzen frühzeitig erkannt und potenzielle Infektionsherde identifiziert werden. Damit können das Auftreten von Phytoplasmosen überwacht und neue Pflanzenarten gefunden werden, die als Rückzugsort für diese Krankheitserreger dienen. Helfen Sie mit, bisher noch nicht bekannte Wirtspflanzen für Phytoplasmen zu entdecken und dadurch die Verbreitung dieser teils gefährlichen Pflanzenkrankheiten zu überwachen!
Das Auswahlverfahren läuft bis 31. Juli unter https://forms.office.com/e/e6KDzx6Vtr.