Mit Traktor im Kindergarten

Jung, intelligent und aufgeschlossen für alles Neue: So kann man Jungbauer Alois Gschnell, geboren im Jahr 2010, am besten beschreiben. Sein Geburtsjahr markiert auch den Social-Media-Einstieg bei Facebook vom „Südtiroler Landwirt“.

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Leben

Mit dem Handy und den Sozialen Medien ist Alois praktisch groß geworden – er kennt es gar nicht anders. Dementsprechend leicht fällt ihm der Umgang damit, auch wenn er laut seiner Mutter manchmal etwas zu viel Zeit damit „verschwendet“. Doch im Großen und Ganzen lässt Alois keinen Zweifel daran, wofür sein Herz wirklich schlägt: „Ich möchte natürlich Bauer werden und die Landwirtschaft meiner Eltern weiterführen.“ Sehr zielstrebig für einen 12-Jährigen, denn seine Eltern besitzen gleich zwei Höfe. Der seiner Mutter befindet sich bei Gries in Bozen, wo Alois auch die Schule besucht. Der seines Vaters ist in Altenburg bei Kaltern, wo die Familie die Wochenenden, Feiertage und Ferien verbringt. Dass Alois, übrigens ein Einzelkind, dieser Aufgabe bestimmt leicht gewachsen sein wird, merkt man allein schon, wenn er von seinen Aufgaben am Hof erzählt: „Reben schneiden gefällt mir am besten, wobei mir der Umgang mit Maschinen noch mehr Spaß bereitet!“

Laubsäge? Kinderkram!

Maschinen und Werkzeuge besitzt der junge Mann nicht gerade wenige. Auf seine eigene kleine elektrische Motorsäge der Marke „Black & Decker“ ist er besonders stolz. Größere „Kaliber“ wie eine Schneefräse und die Traktoren darf er natürlich „noch nicht benutzen, sondern nur manchmal mit meinem Vater mitfahren“, sagt Alois lächelnd.

Wenn ihn der Vater mit zur Jagd nimmt, freut sich der Jugendliche ebenfalls sehr, allerdings findet er es nur spannend, wenn es auch ein paar Tiere zu sehen gibt. Alois’ Interesse an Maschinen und Werkzeugen ist somit sicherlich der Grund, dass er auch handwerklich äußerst geschickt ist. Diese Tatsache ist auch schon seinen Lehrern aufgefallen, denn während andere Kinder sich mit dem Umgang einer Laubsäge bereits schwertun, werkelt er fast schon wie ein Profi herum.

Vielversprechende Zukunft

Das letzte Mal hat sich das Erscheinungsbild des „Südtiroler Landwirt“ im Jahr 2010 geändert. Damit einher gingen auch viele neue Themen und Schwerpunkte sowie mehr Unterhaltung. Man kann gespannt sein, was die Zukunft noch alles Neues bringen wird – nicht nur für den „Südtiroler Landwirt“, sondern auch für unser Testimonial Alois. Er besucht gerade die zweite Klasse der Mittelschule, wobei ihm die Fächer Naturkunde, Mathematik und Geschichte am besten gefallen. Weniger engagiert ist er beim Italienisch-Unterricht, aber auch dort kämpft er sich tapfer durch.

Später möchte er natürlich eine landwirtschaftliche Oberschule besuchen, ob die Oberschule für Landwirtschaft in Auer oder die Laimburg, ist noch nicht entschieden. Dafür hat er mit seinem Vater bereits weitere Projekte für die Höfe geschmiedet: „Zu Weihnachten kaufen wir einen Schlegel vom Schwein und versuchen, ihn zu selchen!“ Darauf freut er sich schon sehr, da es laut ihm kaum irgendwo „gscheidn Speck“ zu kaufen gibt. Außerdem möchte er einen Teil der zukünftigen Weinlese einmal selbst einkellern. Damit wird er aber noch ein bisschen warten, wie er sagt, denn wenn es so weit ist, möchte er den Wein natürlich auch trinken dürfen.

Den ganzen Bericht finden Sie ab Freitag in der Ausgabe 22 des „Südtiroler Landwirt“ vom 9. Dezember ab Seite 29, online auf „meinSBB“ oder in der „Südtiroler Landwirt“-App.

 

Evelyn Gafriller

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